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习近平在德国科尔伯基金会的演讲(中德对照)

发布时间:2014-12-06来源:雅风小语种作者:雅风德语点击:

习近平在德国科尔伯基金会的演讲(全文)

在德国科尔伯基金会的演讲(2014328日,柏林)中华人民共和国主席 习近平

尊敬的魏茨泽克前总统,

尊敬的施密特前总理,

尊敬的魏迈尔副主席,

女士们,先生们,朋友们:

  古腾塔克!大家好!我很高兴应魏茨泽克前总统和科尔伯基金会的邀请,与大家见面。首先,我谨对科尔伯基金会在促进中欧相互了解和理解方面作出的努力和贡献,表示诚挚的谢意!

  5年前,我曾访问过贵国。当时,国际金融危机影响还在发酵,欧债问题初露端倪,全球经济笼罩在一片不安之中,颇有黑云压城城欲摧之感。那次访问期间,中德决定推动各领域合作向更高层次迈进,以实际行动共克时艰。

  5年后,我高兴地看到,欧洲在应对主权债务问题上取得了积极进展,经济复苏迹象明显。德国作为欧洲经济稳定锚和欧洲一体化的推动者,发挥了关键作用,赢得了国际社会赞誉。我们为中国同德国和欧洲合作应对国际金融危机冲击取得的成果感到高兴。

  当前,中德关系正处在历史最好时期,双方交流合作的广度、深度、热度都达到了前所未有的水平。事实证明,中德实现优势互补、共同发展,不仅可以造福两国和两国人民,而且可以为世界和平与发展发挥重要促进作用。

  女士们、先生们、朋友们!

  为什么中德两国交流合作能出现这样的好局面?我认为,一个重要因素就是经过双方长期努力,懂得了不同历史文化、不同国情、不同社会制度的国家要相互理解、真诚相待,善于倾听对方意见,设身处地从对方的角度思考问题。

  相互了解、相互理解是促进国家关系发展的基础性工程。了解越多,理解越深,交流合作的基础就越牢固、越广泛。

  众所周知,经过改革开放30多年的快速发展,中国经济总量已经位居世界第二。面对中国的块头不断长大,有些人开始担心,也有一些人总是戴着有色眼镜看中国,认为中国发展起来了必然是一种威胁,甚至把中国描绘成一个可怕的墨菲斯托,似乎哪一天中国就要摄取世界的灵魂。尽管这种论调像天方夜谭一样,但遗憾的是,一些人对此却乐此不疲。这只能再次证明了一条真理:偏见往往最难消除。

  纵观人类历史,把人们隔离开来的往往不是千山万水,不是大海深壑,而是人们相互认知上的隔膜。莱布尼茨说,唯有相互交流我们各自的才能,才能共同点燃我们的智慧之灯。

  借此机会,我想以中国坚持走和平发展道路为题,就中国改革发展谈点体会,希望有助于增进大家对中国的了解和理解。

  中国早就向世界郑重宣示:中国坚定不移走和平发展道路,既通过维护世界和平发展自己,又通过自身发展维护世界和平。走和平发展道路,是中国对国际社会关注中国发展走向的回应,更是中国人民对实现自身发展目标的自信和自觉。这种自信和自觉,来源于中华文明的深厚渊源,来源于对实现中国发展目标条件的认知,来源于对世界发展大势的把握。

  中华民族是爱好和平的民族。一个民族最深沉的精神追求,一定要在其薪火相传的民族精神中来进行基因测序。有着5000多年历史的中华文明,始终崇尚和平,和平、和睦、和谐的追求深深植根于中华民族的精神世界之中,深深溶化在中国人民的血脉之中。中国自古就提出了国虽大,好战必亡的箴言。以和为贵和而不同化干戈为玉帛国泰民安睦邻友邦天下太平天下大同等理念世代相传。中国历史上曾经长期是世界上最强大的国家之一,但没有留下殖民和侵略他国的记录。我们坚持走和平发展道路,是对几千年来中华民族热爱和平的文化传统的继承和发扬。

  中国已经确定了未来发展目标,这就是到2020年国内生产总值和城乡居民人均收入比2010年翻一番、全面建成小康社会,到本世纪中叶建成富强民主文明和谐的社会主义现代化国家。我们形象地把这个目标概括为实现中华民族伟大复兴的中国梦。中国有13亿多人,只要道路正确,整体的财富水平和幸福指数可以迅速上升,但每个个体的财富水平和幸福指数的提高就不那么容易了。同样一桌饭,即使再丰盛,8个人吃和80个人吃、800个人吃是完全不一样的。我们深知,在相当长时期内,中国仍然是世界上最大的发展中国家,提高13亿多人的生活水平和质量需要我们付出艰苦的努力。中国要聚精会神搞建设,需要两个基本条件,一个是和谐稳定的国内环境,一个是和平安宁的国际环境。

  历史是最好的老师,它忠实记录下每一个国家走过的足迹,也给每一个国家未来的发展提供启示。从1840年鸦片战争到1949年新中国成立的100多年间,中国社会战火频频、兵燹不断,内部战乱和外敌入侵循环发生,给中国人民带来了不堪回首的苦难。仅日本军国主义发动的侵华战争,就造成了中国军民伤亡3500多万人的人间惨剧。这段悲惨的历史,给中国人留下了刻骨铭心的记忆。中国人历来讲求己所不欲,勿施于人。中国需要和平,就像人需要空气一样,就像万物生长需要阳光一样。只有坚持走和平发展道路,只有同世界各国一道维护世界和平,中国才能实现自己的目标,才能为世界作出更大贡献。

  中国民主革命的先行者孙中山先生说:世界潮流,浩浩荡荡,顺之则昌,逆之则亡。历史告诉我们,一个国家要发展繁荣,必须把握和顺应世界发展大势,反之必然会被历史抛弃。什么是当今世界的潮流?答案只有一个,那就是和平、发展、合作、共赢。中国不认同国强必霸的陈旧逻辑。当今世界,殖民主义、霸权主义的老路还能走得通吗?答案是否定的。不仅走不通,而且一定会碰得头破血流。只有和平发展道路可以走得通。所以,中国将坚定不移走和平发展道路。

  事实胜于雄辩。几十年来,中国始终坚持独立自主的和平外交政策,始终强调中国外交政策的宗旨是维护世界和平、促进共同发展。中国多次公开宣示,中国反对各种形式的霸权主义和强权政治,不干涉别国内政,永远不称霸,永远不搞扩张。我们在政策上是这样规定的、制度上是这样设计的,在实践中更是一直这样做的。当然,中国将坚定不移维护自己的主权、安全、发展利益,任何国家都不要指望我们会吞下损害中国主权、安全、发展利益的苦果。

  总之,中国走和平发展道路,不是权宜之计,更不是外交辞令,而是从历史、现实、未来的客观判断中得出的结论,是思想自信和实践自觉的有机统一。和平发展道路对中国有利、对世界有利,我们想不出有任何理由不坚持这条被实践证明是走得通的道路。

  女士们、先生们、朋友们!

  去年11月,中国共产党召开了十八届三中全会,对未来中国改革开放作出了顶层设计,提出了改革的路线图和时间表,我们的总目标是完善和发展中国特色社会主义制度、推进国家治理体系和治理能力现代化,为中国长远发展奠定更好的制度基础。

  中国正在加快推进新型工业化、信息化、城镇化、农业现代化,将激发巨大的投资和消费需求。中国人均国内生产总值已接近7000美元,进入了居民消费结构和产业结构快速升级的时期。2013年,中国服务业比重首次超过工业制造业。中国服务业比重和地位将继续提高,高附加值和高技术产业比重将不断上升,新的消费热点和经济增长点也将不断涌现。未来5年,中国预计将进口超过10万亿美元的商品,对外投资规模累计将超过5000亿美元,还将有超过5亿人次出境旅游。

  中国先哲老子讲:大邦者下流。就是说,大国要像居于江河下游那样,拥有容纳天下百川的胸怀。中国愿意以开放包容心态加强同外界对话和沟通,虚心倾听世界的声音。我们期待时间能够消除各种偏见和误解,也期待外界能够更多以客观、历史、多维的眼光观察中国,真正认识一个全面、真实、立体的中国。

  中国的发展绝不以牺牲别国利益为代价,我们绝不做损人利己、以邻为壑的事情。我们将从世界和平与发展的大义出发,贡献处理当代国际关系的中国智慧,贡献完善全球治理的中国方案,为人类社会应对21世纪的各种挑战作出自己的贡献。

  女士们、先生们、朋友们!

  中华民族和德意志民族是两个伟大民族,为人类文明进步作出了重大贡献。德国不仅以其发达的科学技术和现代制造业闻名世界,而且在哲学、文学、音乐等领域诞生许多享誉全球的巨擘,他们的许多作品早已为中国民众所熟知。这些作品中,有歌德、席勒、海涅等人的文学巨著和不朽诗篇,有莱布尼茨、康德、黑格尔、费尔巴哈、马克思、海德格尔、马尔库塞等人的哲学辩论,有巴赫、贝多芬、舒曼、勃拉姆斯等人的优美旋律。包括我本人在内的很多中国读者都从他们的作品中获得愉悦、感受到思想的力量、加深了对世界和人生的认识。

  德国人说,山和山不相遇,人和人要相逢。中国人民同德国人民有着悠久交往历史和深厚友谊。此时此刻,我不由得想起了一位中国人民爱戴的德国友人,他就是拉贝。70多年前,日本军国主义侵入中国南京市,制造了屠杀30多万中国军民的惨绝人寰的血案。在那个危急关头,拉贝联络了其他十几位在华外国人士,设立了南京安全区,为20多万中国人提供了栖身之所。拉贝在日记中详细记录了大屠杀内情,成为研究这段历史的重要证据。1996年,中德共同建立的拉贝纪念馆在南京开放。去年底,由南京市建造的拉贝墓园修复工程落成。中国人民纪念拉贝,是因为他对生命有大爱、对和平有追求。

  还有一位德国友人叫诺博,是德国葡萄专家,2000年至2009年间他同助手汉斯17次来到中国山东枣庄,向当地农民传授葡萄栽培、嫁接改优技术,将传承几百年的家族商标无偿授予当地酒厂使用。诺博和汉斯资助了8名当地家庭经济困难学生上学。2007年,汉斯突患癌症,弥留之际仍不忘自己资助的两名学生尚未念完高中,嘱托诺博把2000元助学款带给他们。200881日,当诺博把钱交到孩子手中时,在场的所有人都感动得潸然泪下。

  这只是中德两国人民友好的两个感人片段。长期以来,众多的德国朋友为中德关系发展、为中国改革开放事业作出了重要贡献。

  21世纪是合作的世纪。心胸有多宽,合作舞台就有多广。未来5年至10年对中德来说都是改革发展的关键时期。随着改革进程的深化,两国合作将呈现更多契合点,不断获得新动力。我相信,当德国制造中国制造真诚牵手合作,我们所制造的将不只是高质量的产品,更是两国人民的幸福和理想。作为亚洲和欧洲最主要的两大经济体,中德经济加强融合,实现亚欧两大经济增长极强强联手,定将对世界经济产生积极影响。

  女士们、先生们、朋友们!

  今年是第一次世界大战爆发100周年、第二次世界大战爆发75周年。德国文学家莱辛说,历史不应该是记忆的负担,而应该是理智的启迪。贵国前总理勃兰特曾经说过:谁忘记历史,谁就会在灵魂上生病。中国人说,前事不忘,后事之师。中国人民从自身经历中形成了走和平发展道路的自觉选择,我们也真诚希望世界各国都走和平发展道路,携手建设持久和平、共同繁荣的和谐世界。

  谢谢大家。

 

德文:

Rede des Staatspräsidenten der Volksrepublik China
Xi Jinping in der Körber-Stiftung

Berlin, 28. März 2014

Sehr geehrter Herr Bundespräsident a.D. von Weizsäcker,
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler a.D. Schmidt,
Sehr geehrter Herr stellvertretender Vorstandsvorsitzender Dr. Wehmeier
meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freunde,

guten Tag allerseits! Es ist mir eine große Freude, auf Einladung von Bundespräsident a.D. von Weizsäcker und der Körber-Stiftung mit Ihnen zusammenzukommen. Zuerst möchte ich mich bei der Körber-Stiftung für ihren Einsatz und Beitrag zum besseren Kennenlernen und Verstehen zwischen China und Europa herzlich bedanken!

Ich habe Deutschland vor fünf Jahren schon einmal besucht,. Es war eine Zeit, in der die internationale Finanzkrise immer weitere Kreise zog, die ersten Anzeichen der europäischen Schuldenproblematik sich zeigten, und weitgehende Unsicherheiten in der Weltwirtschaft herrschten. Man hatte das Gefühl, dass dunkle Wolken am Horizont aufzogen. Genau während jenes Besuchs haben China und Deutschland beschlossen, die Zusammenarbeit in allen Bereichen auf ein höheres Niveau zu heben und durch entschlossenes Handeln die Schwierigkeiten gemeinsam zu überwinden.

Fünf Jahre danach stelle ich mit Freude fest, dass Europa bei der Bewältigung der Staatsschuldenkrise Fortschritte gemacht hat und dass sich die Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung verdichten. Als Stabilitätsanker der europäischen Wirtschaft und Motor der europäischen Integration hat Deutschland dabei eine Schlüsselrolle gespielt und hat dafür weltweit Lob und Anerkennung erhalten. Zusammen mit Deutschland und Europa ist China gegen die Folgen der Weltfinanzkrise vorgegangen und verbuchte dabei Erfolge. Das erfüllt uns mit großer Freude.

Das heutige chinesisch-deutsche Verhältnis ist so gut wie noch nie zuvor. Der bilaterale Austausch und die Zusammenarbeit haben eine beispiellose Breite, Tiefe und Dichte erreicht. Es hat sich auch gezeigt, dass gegenseitige Ergänzung und gemeinsame Entwicklung nicht nur zum Wohlergehen beider Länder und Völker beitragen, sondern auch wichtige Impulse für Frieden und Entwicklung in der Welt geben können.

Meine Damen und Herren, liebe Freunde,
warum stehen der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland dort, wo sie heute sind? Meiner Meinung nach liegt es vor allem an der Einsicht beider Seiten, dass Länder mit unterschiedlicher Geschichte, Kultur und unterschiedlichem Gesellschaftssystem einander verstehen, offen und ehrlich miteinander umgehen, dem Gegenüber zuhören und sich in die Lage des anderen hineinversetzen.

Gegenseitiges Kennenlernen und Verstehen ist die Basis für die Förderung der zwischenstaatlichen Beziehungen. Je besser man sich kennt und je tiefer das gegenseitige Verständnis ist, desto fester und umfangreicher wird die Grundlage der Zusammenarbeit und des Austauschs.

Es ist Ihnen allen bekannt, dass die Wirtschaftsleistung Chinas nach der rasanten Entwicklung von mehr als 30 Jahren Reform und Öffnung nun weltweit an zweiter Stelle steht. Angesichts der zunehmenden Größe Chinas machen sich manche Leute Sorgen. Es gibt auch Personen, die China immer durch eine gefärbte Brille betrachten und in einem sich entwickelnden China eine »Bedrohung« sehen. Sie versuchen, China als »Mephisto« abzustempeln, der eines Tages die Welt ihrer Seele berauben könnte. Zwar klingt eine solche Behauptung wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht, aber bedauerlicherweise werden manche diesem Gerede nie überdrüssig. Das beweist einmal mehr, dass Vorurteile oft sehr schwer auszuräumen sind.

Ein tiefer Blick in die Geschichte der Menschheit zeigt, dass nicht die Entfernung, die Berge und Seen die Menschen trennen, sondern die Mauer in der gegenseitigen Wahrnehmung. Von Gottfried W. Leibniz stammt der Satz: »Tauschen wir unsere Gaben aus und entzünden wir Licht am Lichte.«

In diesem Sinne möchte ich Chinas Bekenntnis zum friedlichen Entwicklungsweg mit ein paar überlegungen zu Chinas Reform und Entwicklung aufgreifen, in der Hoffnung, dass Sie China besser kennen lernen und verstehen.

Schon vor langer Zeit hat China der Welt feierlich erklärt: China geht unbeirrt den friedlichen Entwicklungsweg und setzt sich dafür ein, sich durch Wahrung des Weltfriedens zu entwickeln und durch die eigene Entwicklung den Weltfrieden zu wahren. Der Weg der friedlichen Entwicklung ist die Antwort Chinas auf die Frage der internationalen Gemeinschaft zur Entwicklungsrichtung der Volksrepublik, er ist auch der Ausdruck des Selbstvertrauens und Selbstbewusstseins des chinesischen Volks bei der Verwirklichung ihrer Entwicklungsziele. Dieses Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein entspringt der geschichtsträchtigen und reichhaltigen chinesischen Kultur sowie der Erkenntnis über die Bedingungen Chinas für die Zielerreichung. Nicht zuletzt ergeben sie sich aus dem Erfassen des globalen Entwicklungstrends.

Das chinesische Volk liebt den Frieden. Die tiefste Sehnsucht einer Nation ist nur durch die genaue Erforschung ihres über Jahrtausende entstandenen Nationalgeistes zu identifizieren. Die 5000 Jahre alte chinesische Kultur ist schon immer eine Friedenskultur gewesen. Das Streben nach Frieden, Eintracht und Harmonie ist Chinesen in Fleisch und Blut übergegangen. So lautet ein alter chinesischer Aphorismus: »ein kriegslustiges Reich, auch wenn so stark, ist zum Untergang verurteilt.« Ferner sind zahlreiche Sprichwörter und Weisheiten von Generation zu Generation überliefert wie »Frieden ist das höchste Gebot«, »miteinander in Eintracht leben trotz Unterschieden«, »Schwerter zu Pflugscharen schmieden«, »im friedlichen Land führt die Bevölkerung ein gesichertes Leben«, »Gute Nachbarschaft ist lieb und teuer«, »Frieden unter dem Himmel ist die Vorstufe zu einer harmonischen Welt.« usw..

In der Geschichte zählte China lange Zeit zu den stärksten Ländern der Welt. Jedoch gibt es keine Nachweise über Chinas koloniale Expansionen oder Invasionen in andere Länder. Unser Bekenntnis zum friedlichen Entwicklungsweg geht ebenfalls auf die Jahrtausende alte, traditionelle chinesische Kultur zurück, die von Friedensliebe geprägt ist.

China hat sein Entwicklungsziel für die Zukunft bereits festgelegt, nämlich, bis 2020 das Bruttoinlandsprodukt und das Pro-Kopf-Einkommen der Stadt- und Landbevölkerung im Vergleich zu 2010 zu verdoppeln, den Aufbau einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand umfassend zu vollenden und bis Mitte des Jahrhunderts China zu einem modernen sozialistischen Staat aufzubauen, der wohlhabend, stark, demokratisch, kulturell entwickelt und harmonisch ist. Wir haben diese konkreten Inhalte umschrieben als den Chinesischen Traum, den Traum von der Renaissance der chinesischen Nation.

In China leben mehr als 1,3 Milliarden Menschen. Wenn wir es richtig angehen, können der Wohlstand und der »Glücksindex« als Ganzes schnell steigen. Aber es ist alles andere als einfach, den Wohlstand und den »Glücksindex« jedes Einzelnen zu steigern. Wird eine Mahlzeit, auch wenn noch so üppig, unter 8, 80 oder gar 800 Leuten verteilt, ergeben sich daraus völlig unterschiedliche Portionen. Wir sind uns dessen bewusst, dass China für längere Zeit immer noch das größte Entwicklungsland der Welt bleiben wird. Daher müssen wir weiter hart daran arbeiten, die Lebensbedingungen und -qualität der 1,3 Milliarden Chinesen zu verbessern. Wollen wir uns auf unsere eigene Entwicklung konzentrieren, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Zum einen ein harmonisches und stabiles Umfeld im Inland und zum anderen ein friedliches und ruhiges internationales Umfeld.

Die Geschichte ist der beste Lehrer. Sie zeichnet Fußspuren eines jeden Landes getreu auf und gibt jedem Land Aufschlüsse über die künftige Entwicklung. In den mehr als 100 Jahren zwischen dem Opiumkrieg 1840 und der Gründung der Volksrepublik 1949 war China häufig Schauplatz von Kriegen und militärischen Konflikten. Die zahlreichen Bürgerkriege und Invasionen der ausländischen Mächte haben unsägliches Leid über die chinesische Bevölkerung gebracht. Allein der Aggressionskrieg, der von japanischen Militaristen entfesselt wurde, hatte eine ungeheuerliche Katastrophe mit 35 Millionen chinesischen Opfern zu Folge. Dieser tragische Geschichtsabschnitt ist dem chinesischen Volk fest ins Gedächtnis eingebrannt.

Aber, »was du nicht willst, das man dir tu′, das füg auch keinem anderen zu.« war und ist immer die Devise, die in China gilt. China braucht Frieden, genauso wie Menschen Luft brauchen und Pflanzen Sonnenschein. Nur wenn wir an dem Weg der friedlichen Entwicklung festhalten, nur wenn wir gemeinsam mit der internationalen Staatengemeinschaft den Weltfrieden wahren und sichern, können wir unsere Ziele erreichen und einen größeren Beitrag für die Welt leisten.

Der Vorreiter der chinesischen demokratischen Revolution Sun Yat-Sen hat gesagt: »Der globale Trend ist gewaltig. Folgt man ihm, ist man auf dem Weg des Erfolges, andernfalls geht man unter«. Die Geschichte lehrt uns: Wenn ein Land prosperieren will, muss es den globalen Trend erfassen und ihm folgen. Andernfalls wird es von der Geschichte über Bord geworfen. Was ist nun der globale Trend heutzutage? Darauf gibt es nur eine Antwort, nämlich Frieden, Entwicklung und Zusammenarbeit zum gemeinsamen Nutzen. Die überkommene Logik, dass aufsteigende Mächte zwangsläufig nach Vorherrschaft streben, stößt bei uns nicht auf Akzeptanz. Kommen die, die auf Kolonialismus und Hegemonialbestrebungen in der heutigen Welt setzen, noch auf ihrem alten Pfad weiter? Die Antwort ist nein. Sie kommen nicht nur nicht weiter, sondern werden überall auf Granit beißen. Nur der friedliche Entwicklungsweg ist begehbar, daher wird China unentwegt diesen Weg gehen.

Die Fakten sprechen für sich. Seit Jahrzehnten verfolgt China stets eine unabhängige und selbstständige Außenpolitik des Friedens. Wir bekräftigen konsequent das Grundziel der chinesischen Außenpolitik, den Weltfrieden zu wahren und die gemeinsame Entwicklung zu fördern. Mehrmals hat China öffentlich erklärt, Hegemoniestreben und Machtpolitik jeglicher Art abzulehnen, sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen und nie nach Vorherrschaft und Expansion zu streben. So gibt es nicht nur entsprechende politische Vorgaben und einen entsprechenden institutionellen Rahmen, sondern wir handeln auch immer so. Selbstverständlich wird China seine Interessen in Sachen Souveränität, Sicherheit und Entwicklung entschieden wahrnehmen. Kein Land sollte darauf spekulieren, dass wir die bittere Pille der Verletzung unserer Interessen wie Souveränität, Sicherheit und Entwicklung schlucken werden.

Kurzum: Chinas Bekenntnis zum friedlichen Entwicklungsweg ist keine Notlösung, erst recht keine diplomatische Floskel, sondern eine Schlussfolgerung aus einem objektiven Urteil über Geschichte, Gegenwart und Zukunft, es stellt eine organische Einheit von Vertrauen in die Ideale, die wir vertreten und selbstbewusster Umsetzung dar. Der friedliche Entwicklungsweg kommt China und der Welt zugute. Eine Abweichung von diesem bewährten Weg entbehrt aus unserer Sicht jeder Rechtfertigung.

Meine Damen und Herren, liebe Freunde,
im letzten November wurde beim Dritten Plenum des 18. Zentralkomitees der KP Chinas ein Masterplan für die künftige Reform und Öffnung Chinas auf höchster politischer Ebene verabschiedet und ein Fahr- und Zeitplan für die Reform erstellt. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, den Sozialismus chinesischer Prägung zu verbessern und weiterzuentwickeln, die Modernisierung des staatlichen Verwaltungssystems und der Verwaltungsfähigkeiten voranzutreiben, um die langfristige Entwicklung Chinas auf ein besseres institutionelles Fundament zu stellen.

Im Moment arbeitet China daran, die Industrialisierung, den Einsatz von Informationstechnologie, die Urbanisierung und die landwirtschaftliche Modernisierung beschleunigt zu fördern. Dabei wird eine enorme Nachfrage nach Investitionen und Konsum angekurbelt. Mit einem Pro-Kopf-BIP von beinahe 7000 US-Dollar ist China in eine Phase der schnellen Weiterentwicklung der Konsum- bzw. Industriestruktur eingetreten. 2013 hat der Anteil des Dienstleistungssektors zum ersten Mal den der Fertigungsindustrie übertroffen. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass der Anteil und das Gewicht des Dienstleistungssektors weiter steigen, die Proportion der Branchen mit hohem Zusatzwert und der Hightech-Industrie ständig zunehmen und neue Konsum-Highlights und Wachstumsbereiche kontinuierlich entstehen werden. In den nächsten fünf Jahren wird China Güter im Wert von ungefähr zehn Billionen US-Dollar importieren und 500 Milliarden Dollar im Ausland investieren. Darüber hinaus werden 500 Millionen Chinesen zu Destinationen außerhalb des chinesischen Festlands reisen.

Der chinesische Philosoph Laotse hat einmal gesagt: »Ein großes Reich sollte sich stromabwärts halten.« Das heißt, ein großer Staat sollte so offenherzig sein wie ein Strom am Unterlauf, der Hunderte Bäche aufnimmt. China möchte offener und aufgeschlossener Dialoge und Abstimmungen mit anderen verstärken und dabei den Stimmen der Welt genau zuhören. Wir hoffen, dass mit der Zeit Vorurteile und Missverständnisse überwunden werden können. Wir hoffen, dass die anderen China objektiv, historisch und differenziert betrachten und damit ein umfassendes, echtes und buntes China-Bild bekommen.

China entwickelt sich keinesfalls auf Kosten der Interessen anderer Länder. Keinesfalls werden wir unser Süppchen am Feuer anderer kochen oder die Flut bei uns ins Nachbarland ableiten. Vom Grundsatz des Weltfriedens und der Entwicklung geleitet werden wir chinesische Weisheit zur Regelung der internationalen Beziehungen und chinesische Konzepte für die Verbesserung der Global Governance beisteuern, und Chinas Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen, vor denen die Menschheit im 21. Jahrhundert steht, leisten.

Meine Damen und Herren, liebe Freunde,
Chinesen und Deutsche sind zwei großartige Nationen, die die menschliche Zivilisation ein gutes Stück nach vorne gebracht haben. Deutschland hat sich nicht nur mit seiner hochentwickelten Wissenschaft und Technologie und modernen Fertigungstechnik weltweit einen Namen gemacht, sondern auch in den Bereichen Philosophie, Literatur und Musik zahlreiche große Persönlichkeiten hervorgebracht, deren Werke in China längst in aller Munde sind, z.B. die literarischen Werke und zeitlose Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Heinrich Heine. Daneben finden sich philosophische Diskurse von Gottfried W. Leibniz, Immanuel Kant, Georg W. Hegel, Ludwig Feuerbach, Karl Max, Martin Heidegger, Herbert Marcuse und wohlklingende Melodien von Johann S. Bach, Ludwig van Beethoven, Robert Schumann und Johannes Brahms. Diese Meisterwerke haben vielen chinesischen Leserinnen und Lesern, Hörerinnen und Hörern und mir selber Freude gebracht, uns die Kraft des Denkens spüren lassen und unsere Erkenntnisse über die Welt und das Leben vertieft.

Ein deutsches Sprichwort lautet: »Berg und Tal kommen nicht zusammen, wohl aber die Menschen.« Ja, die Menschen in China und Deutschland verbindet eine lange Geschichte freundschaftlicher Kontakte. In diesem Moment sind meine Gedanken bei einem deutschen Freund, der bei den Chinesen große Verehrung genießt. Sein Name ist John Rabe. 1937 eroberten japanische Militaristen die chinesische Stadt Nanking. Dort haben sie ein ungeheuer grausames Blutbad angerichtet, dem mehr als 300.000 Chinesen zum Opfer fielen. In jener äußerst gefährlichen Situation errichtete Herr Rabe zusammen mit anderen Ausländern die »Sicherheitszone Nanking«, die mehr als 200.000 Chinesen Unterschlupf bot. Sein Tagebuch mit detaillierten Schilderungen der Vorgänge des Massakers lieferte wichtige Beweise für die Untersuchung dieser Geschichte. 1996 wurde das von China und Deutschland gemeinsam gegründete John-Rabe-Haus eröffnet. Ende letzten Jahres wurde die von der Nankinger Stadtregierung finanzierte Grabstätte von John Rabe in Berlin eingeweiht. Chinesen gedenken Herrn Rabe wegen seiner großen Liebe zum Leben und seines Einsatzes für den Frieden.

In diesem Moment denke ich auch an einen anderen deutschen Freund: an den Weinexperten Norbert Goerres. Zwischen 2000 und 2009 war er mit seinem Assistenten Hans-Werner Beu 17 Mal in Zaozhuang, Provinz Shandong. Er hat den Winzern dort Anbau- und Veredlungstechniken der Weintrauben beigebracht und seine Jahrhunderte alte Familienmarke den lokalen Weinkellereien unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus haben Herr Goerres und Herr Beu acht Schülerinnen und Schüler aus armen Familien gefördert. 2007 erkrankte Herr Beu an Krebs. Auch auf dem Sterbebett liegend hat er nicht vergessen, dass seine zwei Patenkinder noch die Mittelschule besuchten. Er bat Herrn Goerres, 2000 Yuan an die beiden weiterzuleiten. Als Herr Goerres am 1. August 2008 den Kindern das Geld übergab, waren alle Anwesenden zu Tränen gerührt.

Beide Geschichten sind zwei bewegende Momentaufnahmen der tiefen Freundschaft zwischen Chinesen und Deutschen. Seit langer Zeit haben zahlreiche deutsche Freunde wichtige Beiträge zu den chinesisch-deutschen Beziehungen und zu Chinas Reform und Öffnung geleistet.

Das 21. Jahrhundert ist ein Jahrhundert der Kooperation. Dabei bestimmt die Herzensgröße den Umfang der Kooperation. Sowohl für China als auch für Deutschland sind die kommenden fünf bis zehn Jahre eine entscheidende Phase für Reform und Entwicklung. Mit der Vertiefung des Reformprozesses wird die bilaterale Zusammenarbeit mehr Schnittmengen aufweisen und kontinuierlich an neuer Dynamik gewinnen. Ich glaube, mit einem aufrichtigen Hand-in-Hand von »Made in Germany« und »Made in China« können wir nicht nur qualitativ hochwertige Produkte produzieren, sondern vielmehr zur Steigerung des Glücks und zur Bildung von Idealen der Menschen in unseren beiden Ländern beitragen. Eine verstärkte Zusammenarbeit der größten Volkswirtschaften in Asien und Europa wird die Weltwirtschaft sicher positiv beeinflussen.

Meine Damen und Herren, liebe Freunde,
in diesem Jahr jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal und der des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal. Der deutsche Dichter Gotthold E. Lessing sagte: »Die Geschichte soll nicht das Gedächtnis beschweren, sondern den Verstand erleuchten.« Bundeskanzler Willy Brandt sagte auch: »Wer die Vergangenheit vergisst, wird krank an seiner Seele.« Wir Chinesen sagen: »Vergiss nicht die Erfahrung von gestern, sie ist eine Lehre für morgen.« Aus den eigenen Erfahrungen ist dem chinesischen Volk die selbstbewusste Entscheidung erwachsen, einen friedlichen Entwicklungsweg zu gehen. Wir hoffen aufrichtig, dass alle Länder der Welt auch diesen Weg gehen und sich in engem Schulterschluss stark machen, eine harmonische Welt dauerhaften Friedens und gemeinsamer Prosperität aufzubauen.





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